Schimmern

Claudia von Funcke · Vera Oxfort · Bettina Weiß · Hildegard Elma · Kiki Gebauer

3. August 2019 bis 15. September 2019
Vernissage: Freitag, 2. August 2019, 19.00 Uhr
Finissage: Sonntag, 15. September 2019, 19.00 Uhr

Schimmern 01 – Kunstverein Neukölln

Schimmern 02 – Funck[ ]Raum

Postkarte "Schimmern 01"

Postkarte "Schimmern 01"

Postkarte "Schimmern 02"

Postkarte „Schimmern 02“


Standbein – Spielbein
Eine Ausstellungsreihe im Kunstverein Neukölln

In drei Ausstellungen der Reihe „Standbein – Spielbein“ vom 2. August bis 22. Dezember wird der Kunstverein Neukölln seine Ausstellungsräume um drei verschiedene externe Orte erweitern. Das Standbein Kunstverein umfasst den Kern der Ausstellung, das Spielbein bildet eine temporäre Erweiterung des Konzeptes. Wir beginnen im Sommer mit „Schimmern“ im FUNCK[ ]RAUM, kommen über „Halbschatten“ in die Neukölln-Arkaden und schließen im November mit dem „Totentanz“ auf dem St. Thomas Friedhof. Die Ausstellungen werden durch Führungen an den Hauptausstellungsort angebunden, so dass die einzelnen Werke im Kontext vorgestellt werden.

In der Regel wird das Spielbein an drei Wochenenden (Freitag bis Sonntag, à 4 h) geöffnet.
Im Standbein sind die regulären Öffnungszeiten (Mittwoch bis Sonntag 14.00 – 20.00 Uhr)

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Schimmern

Keine Farbe ohne Licht. Das optische Phänomen der Farbwahrnehmung ist das zentrale Thema dieser Ausstellung. Dazu sind in der konkreten Kunst sehr unterschiedliche Positionen zu finden. Das Licht spielt in jedem Fall eine ganz wesentliche Rolle. So gewinnt einmal der zarte Farbauftrag seine Kraft aus dem Durchscheinen des weißen Untergrundes. Unterschiedliche Farbflächen werden derart übereinander gelegt, dass sie ein ganz eigenes imaginäres Licht entwickeln. Ein anderes Mal sprengen kontrastreiche Farbsegmente kaleidoskopartig den Bildraum. Raumgreifende Installationen schweben vor farbigem Licht oder es ist die Reflexion der Farbe als Aura auf der weißen Wand zu sehen.

Schimmern 01 – Kunstverein Neukölln

Claudia von Funcke · Vera Oxfort · Bettina Weiß

3. August bis 15. September 2019

Vernissage: Freitag, 2. August 2019, 19.00 Uhr
Führung: Sonntag, 11., 18. und 25. August 2019, 16.00 Uhr
Finissage mit Künstler*innengespräch: Sonntag, 15. September 2019, 19.00 Uhr

Claudia von Funckes Wandinstallation DARK RED aus dunkelrotem Trapezblech und farbigem Licht bricht eine Ecke komplett auf. Damit verändert sie den Raum physisch. Ein Wechsel zwischen Quadrat und Rechteck, zwischen Linie, Farbe und Fläche, zwischen Rhythmus und Dissonanz kippt das scheinbar rational Gegebene. Die lineare Ordnung aus Vertikalen und Horizontalen hängt wortwörtlich in der Luft. Die Norm in Form des standardisierten Materials wird an ihren Frontlinien verschoben und der Raum gerät in seiner Instabilität zum leuchtenden Zweifel. Geometrische Ordnung und regelloses Chaos verdichten sich zu einer konkreten Erfahrung und halten die Spannung zwischen Licht und Schatten.


Vera Oxfort lässt Welten entstehen, die nur zu erahnen sind. Ausgangspunkt ist die Faszination darüber, wie sich z.B. inmitten einer Nebellandschaft die Wahrnehmung von Geräuschen verändert. Die Betrachtenden werden auf sich selbst zurückgeworfen und nehmen ihr Umfeld völlig anders wahr. Dieses Spiel mit der Wahrnehmung ist ein immer wiederkehrender Impuls während des Arbeitsprozesses, bei dem Oxfort eine Vielzahl von Schichten übereinander legt. Dabei entwickeln die unteren Schichten mit jeder Übermalung weitere Kraft. Jede Schicht bleibt spürbar. Es entsteht ein „Energieteppich“, ein sanft pulsierender Farbraum, selbst – oder gerade dann – wenn es sich um beinahe monochrome Oberflächen handelt.


Bettina Weiß verbindet in ihrer Malerei gerade und diagonale Linien zu sternförmig angeordneten Winkeln, deren einzelne Elemente aus dem Bild herauszuwachsen scheinen. Ein Wechselspiel von gedeckten und leuchtenden Farbtönen, sowie verschiedene Materialstärken verleihen den Bildern Körperlichkeit. Kaleidoskopartig ändern sich Form und Ausdruck bei jedem Perspektivwechsel. Bettina Weiß kombiniert Ölfarbe mit Acrylfarben und Tinten in unkonventioneller Schichtung. Jedes Bild ist ein in sich geschlossenes System von geometrischen Grundformen mit lebendig wirkenden Flächen, die vibrieren zu scheinen.


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Schimmern 02 – Funck[ ]Raum

Hildegard Elma · Kiki Gebauer

10. August bis 25. August 2019

Vernissage: Freitag, 09. August 2019, 19.00 Uhr
Führung: Sonntag, 11., 18. und 25. August 2019, 17.00 Uhr
Finissage: Sonntag, 25. August 2019, 19.00 Uhr
Finissage mit Performance von Alice Colley

Funck[ ]Raum, Pflügerstr. 70/71, 12047 Berlin

Hildegard Elmas großformatige Aquarelle sind puristisch, ihre Technik ist subtil – ein komplexes Verfahren künstlerischer Reduktion. Zarte, vertikale Impulse in jeweils nur einem einzigen Pigment bestimmen den Rhythmus. In der Arbeit folgt Elma einem vorher streng festgelegten Konzept. Das Format orientiert sich an der Reichweite ihrer Arme. Pinselgröße, das Tempo der Pinselführung, Abstände der Striche, Konsistenz der Farbe, der Umgang mit Tropfspuren etc., all das folgt dem im Vorfeld definierten Plan. So versucht sie, einen persönlichen Ausdruck zu vermeiden und die den Farben innewohnende Sprache nicht zu stören. Das Ergebnis gleicht einem lichten, schwebenden, flirrenden Gewebe, das sich beim Betrachten zu entziehen scheint und zugleich entwickelt es eine klare, eindringliche Präsenz.


In Kiki Gebauers konkreten Arbeiten geht es in erster Linie um das Sichtbarmachen der Rückseiten. Diese spiegeln sich an den Wänden, sie schimmern und schaffen durch die Reflexion einen farbigen Raum zwischen Wand und Bild-Objekt. Die Wahrnehmung dieses Farbraums ist abhängig vom jeweiligen Lichteinfall und vom Standpunkt des Betrachters. Geht man um das Bild-Objekt herum, verändert sich die Reflexion sowohl in der Größe als auch in der Intensität der Farbe. Man muss sich den besten Blick auf die Spiegelung regelrecht erlaufen. Der Sonnenstand, die Grundhelligkeit des Raumes, selbst die Schlagschatten der Beleuchtung – alles beeinflusst die Farbwirkung. Um den Fokus auf den Farbschimmer zu lenken sind die Vorderseiten der Objekte farblich meist zurückhaltend.

Die Doppelausstellung wird kuratiert von Barbara Duisberg

 

Mit freundlicher Unterstützung

Kulturamt Neukölln