Kaleidoskop. Hommage an Karl Menzen.

Katharina Bach · Clara Joris · Karl Menzen · Susanne Ruoff · Salah Saouli · Tatjana Schülke · Ona Tav · Renate Wiedemann

1. Mai 2021 bis 13. Juni 2021
Ausstellungsbeginn: Freitag, 30. April 2021, 18.00 Uhr
Ausstellungsende: Sonntag, 13. Juni 2021, 18.00 Uhr

Der Kunstverein Neukölln erinnert mit der Ausstellung Kaleidoskop an sein verstorbenes Vorstandsmitglied Karl Menzen und bedankt sich bei der Künstlergruppe META e.V. für diese Würdigung eines guten Menschen und hervorragenden Künstlers.

META schreibt zu ihrer Motivation:

Am 19. November 2020 ist unser wunderbarer Freund und Kollege, der Bildhauer Karl Menzen völlig überraschend gestorben. Gemeinsam mit ihm haben wir unzählige Ausstellungen und Projekte geplant und durchgeführt.


Als Künstlergruppe META e.V. (internationale Austauschprojekte) haben wir unsere Arbeiten zusammen u.a. in Paris, Malmö, Budapest, Vilnius, Yogyakarta und in Berlin (hier u.a. im Haus am Kleistpark, im Türkischen Haus, in der Ruine der Franziskaner Klosterkirche, in der Galerie Nord und im LIK Lehnin) gezeigt.

In der Ausstellung Kaleidoskop. Hommage an Karl Menzen, haben wir, die sieben Künstler*innen von META, uns jeweils eine Arbeit von Karl Menzen ausgewählt, die jeweils mit einer eigenen Arbeit in Beziehung gesetzt wird.So wollen wir die vielen unterschiedlichen Facetten dieser reichen und vielfältigen Zusammenarbeit und des künstlerischen Austausches darstellen: Sieben unterschiedliche Positionen, sieben Begegnungen.

Der Kunstverein Neukölln, dessen Vorstand Karl Menzen viele Jahre angehörte, hat uns eingeladen, diese Ausstellung in seinen Räumen zu realisieren. Wir sind froh und dankbar, auf diese
Weise wieder und immer wieder neu mit Karl und seinen Arbeiten im Dialog zu bleiben.

Ausgestellte Arbeiten von Karl Menzen (als Galerie, jeweils die Stahlarbeiten, siehe Bildunterschriften):


 

Katharina Bach
Mich interessiert Karls Spiel mit dem gefährdeten Gleichgewicht. Das Einfache seiner Interventionen und deren eindrucksvolle Auswirkungen. Meine Arbeit steht in Korrespondenz dazu. Wir haben vor längerer Zeit Werke miteinander getauscht. Ich freue mich immer von neuem über die Arbeit, die er extra für mich noch einmal in kleiner hergestellt hat. Sie zeigt eindrucksvoll die Wirksamkeit des einfachen Eingriffs.


 

Clara Joris
Eines Abends in Lehnin, bei sonnigem Himmel und im Wind wiegenden Wolken, unterhielten wir uns bei einer guten Flasche Wein darüber, welches Tier wir gerne sein würden. Karl war von den Mauerseglern begeistert. Er liebte die Art, wie sie flogen und die Energie, die sie ausstrahlten. Ich habe sie mit den Schwalben in Verbindung gebracht, die in mir die gleiche Faszination wecken. Die Teilnahme an dieser Hommage für Karl erinnert mich an das Gedicht von Gustavo Adolfo Bécquer – einem der berühmtesten Schriftsteller der spanischen Romantik:«Die schwarzen Schwalben werden wiederkehren, dein Balkon wird ihre Nester wieder tragen, und wieder werden sie mit ihren Flügeln im Spiel ans Fenster schlagen.»


 

Susanne Ruoff
In der Ausstellung Kaleidoskopmöchte ich eine Situation wiederholen, bzw. nachstellen, die für mich den Beginn der wunderbaren Zusammenarbeit – und Freundschaft! – mit Karl darstellt: In einer META-Gruppenausstellung im Türkischen Haus (2008) standen sich Karls und meine Arbeit zum ersten Mal direkt gegenüber. Aus Freude über den guten Zusammenklang entstand die Idee, unsere Arbeiten auch zukünftig zusammen zu zeigen; schon wenige Monate später fand die erste gemeinsame Ausstellung in Meißen unter dem Titel «leicht und schwer» statt.


 

Salah Saouli
Die Arbeit «Boot» wird präsentiert im Dialog mit Karl Menzens Arbeit «Panta Rhei» (2017), Villa Pardemann, Stahnsdorf/Brandenburg. Beide Arbeiten, obwohl sie Kontraste in Form und Material bilden, haben viele Gemeinsamkeiten. Formal gehen beide von einem Bauelement aus und beide beziehen sich auf das altgriechische, philosophische Konzept, nachdem alles sich im ständigen Fluss befindet. Beide Arbeiten gehen aus einer Wand heraus und weisen auf den Gedanken der ständigen Bewegung zwischen mehreren Zuständen hin.


 

Tatjana Schülke
In Deinen Arbeiten, Karl, geht es oft um die Balance und Spannung dualer Kräfte;auch für mich oft Thema meiner Arbeiten.
Annäherung – Trennung, Freundschaft – Spaltung, Umarmung – Ablösung, Vereinigung – Entfernung
DANKE für alles


 

Ona Tav
«Karl Menzen Hammer»

Ein riesiges schwarzes Meer (Kaffee, Wein) erfreut seinen Mund.
Bevor seine Worte gesprochen waren, kündigten sie sich bereits im Lächeln seiner Augen an.
In der einen Hand einen Hammer aus Feuer, um dem Metall Würde zu verleihen.
Und in der anderen Hand eine Frau, die elegante Worte flüstert wie der Wind.

Alle Harmonie, Schönheit und Ruhe, die wir in der Natur suchen, bezaubert uns auch, wenn wir Karl nahe sind.


 

Renate Wiedemann
Die im Kunstverein gezeigte Arbeit von Karl ist so «einfach» wie genial. Aus der rechteckigen Fläche entsteht lediglich durch vier Einschnitte dieser tanzende Fächer und bringt so die Gesetze der Schwerkraft zum Ausdruck. Aus der Mitte wächst eine innere Kraft von innen nach außen oder umgekehrt. Die Bohne meiner Arbeit liegt wohlbehütet im Kern der ineinander gesteckten Schachteln. Jede ummantelt die Vorherige wie eine Schutzhülle. Die aufwändigen Verpackungen, die mit ihrem wertvollen Gut auf die Reise geschickt werden, sind im wahrsten Sinne des Wortes Care-Pakete.


 

Eine Ausstellung der Gruppe META e.V. Internationaler Künstleraustausch.
Die Ausstellung steht in Zusammenhang mit zwei weiteren Ausstellungen zu Ehren von Karl Menzen,
die in Kürze im Institut für Kunst und Kultur in Kloster Lehnin und am 4. Juni 2021 im
Schloss Britz eröffnet werden.