Friederike Jäger und J.R. Blank zeigen in der Ausstellung
es reicht nicht Arbeiten, die den eigenen Schaffensprozess reflektieren.
Der Ausstellungstitel hat sich aus Gesprächen über die Malerei entwickelt. Im Zentrum stehen dabei Fragen, die die Künstler:innen selbst betreffen: Was sind die Umstände, unter denen man Kunst macht? Wann ist ein Bild authentisch? Die Künstler:innen beschäftigen sich mit ihren Arbeitsbedingungen und damit, was es heißt „erfolgreiche“ Kunst zu produzieren. Welche Rolle spielt dabei die Künstlerpersönlichkeit und welche das Kunstwerk selbst? Dabei wird auch der Widerspruch zwischen dem Bedürfnis, aus allem auszubrechen und der selbst auferlegten Arbeitsdisziplin thematisiert. Auf Basis dieser Fragen wird das Gefühl „nicht auszureichen“ auch in anderen Bildthemen aufgegriffen. Beide verstehen ihre Malerei, ihr künstlerisches Tun auch als Inszenierung in einer kommerzialisierten Kunstwelt.
Friederike Jäger
In ihrer Malerei sucht sie die Balance zwischen Abstraktion und Figur. Die aus der Abstraktion geschaffenen Szenen sind narrativ. Dabei wirken die Kreaturen in den Bildern durch ihre Körperhaltung oft gebrochen. Sie sind eng verbunden mit der Frage „Reiche ich aus/Reicht das aus?“ Die Gestalten befinden sich in einem Schwebezustand zwischen den Polen „schön“ und „hässlich“. Die teils bizarren Szenerien erzeugen ein Gefühl von stiller Bedrückung und Unwohlsein.
J.R. Blank kombiniert in seiner interdisziplinären Arbeit Performance, Videokunst, Skulptur und bedient sich seit zwei Jahren überwiegend den Mitteln der Malerei. „Es reicht nicht“ ist für ihn ein malerisches Mantra, das er beim Malen immer wiederholt hat. Es steht in Verbindung mit der Frage, was gute Malerei ausmacht. Ein Bild soll funktionieren, ohne dass es eine Erklärung braucht. Es soll „gut gemalt“ sein und für sich stehen oder als Teil einer Installation eine neue Funktion übernehmen. Mit dem Mantra „Es reicht nicht“ erlaubte sich Blank, seine Werke während des Arbeitsprozesses quasi zu entwerten. Im Spott über die eigenen Bildvorstellungen fand er einen Weg, diese hemmungslos mit verschiedenen Elementen zu übertreiben.
Die Ausstellung wird kuratiert von Peter Hock.