Mit Raumerkundung V: “Perspectives” präsentiert die französische Künstlerin Elma Riza drei installativ-performative Projekte, die sich in jeweils anderem Fokus mit den Ausstellungsräumen des Kunstvereins Neukölln auseinandersetzen. Inspiriert von der „Phänomenologie der Wahrnehmung“ nach Merleau Ponty und der „Phänomenologie des Raumes“ nach Hubert Godard erforscht sie das Verhältnis des Körpers zum Raum. Wie interagiert der Körper mit externen, visuellen Elementen, mit Formen und Farben, in Bewegung, in Stille?
In der zweistündigen Live-Performance „Overlaps In & Out“, welche am Eröffnungsabend zu sehen sein wird, untersucht die Künstlerin die Grenze zwischen Innen- und Außenraum. Als Fortführung architektonischer Linien versieht sie Teile der Wände und Fenster mit farbigen Klebestreifen und tritt im Zuge der Performance in körperliche Interaktion zur Installation und dem Ort. Im Wechsel von innen nach außen und umgekehrt lässt sie Überlappungen von imaginären und realen Räumen entstehen, welche die Zuschauer zu einer verfeinerten Wahrnehmung einladen.
“Between the Lines #8“ ist Teil einer Videoserie, die seit 2014 Installations-Performances von Elma Riza an verschiedenen Orten einfängt. Das Interesse liegt dabei auf Zwischenräumen und der Absicht, verschiedene Ebenen eines Raumes durch ortsspezifische Performances für Momente sichtbar zu machen. Im Vorfeld der Ausstellung wurden zwei Videos gedreht, welche unterschiedlichen Sichten auf den Ausstellungsraum und die hinzugefügten Linien geben. Zur Ausstellung kann das Publikum auch selbst den Raum erkunden und Perspektiven finden, an der Linien zur Form werden und so der Installation innewohnen.
“Au bout du fil, Extension – white” spielt mit der Wahrnehmung von sichtbaren und unsichtbaren Linien. Auch diese Fotoarbeit entstand vor Ort. Gespannte weiße Fäden an der Wand korrespondieren mit einzelnen Körperteilen der Künstlerin und machen den Körper zur Verlängerung der erschaffenen Form.
Kuratiert von Susann Kramer
Abschlussgespräch „Raumerkundungen“
Zur Finissage am Sonntag, 19. Juni 2016 werden alle an der Ausstellungsreihe beteiligten Künstler*innen nochmals zu einem gemeinsamen Abschlussgespräch anwesend sein. Barbara Müller, Cathérine Kuebel, Birgit Szepanski, Thilo Droste, Anna Borgman, Elma Riza werden ihre Ausstellungsprojekte nochmals vorstellen und anschließend über ihre künstlerischen Strategien, Prozesse und Bezugssysteme sprechen.