Touching Heroes

Jan Hanitsch · Željko Vidović · Jennifer Wagner · Ning Yang

14. Januar 2023 bis 26. Februar 2023
Vernissage: Freitag, 13. Januar 2023, 19.00 Uhr
Ausstellungsende: Sonntag, 26. Februar 2023, 16.00 Uhr

Das Ausstellungsende findet als Finissage mit Künstler:innengespräch statt.

Postkarte "Touching Heroes"

Ein weißes Kaninchen anheuern, um die perlenden Erbsen unter dem Drachen zu finden – der Wolf hinterher, die Fersen abgehackt. Absurdität, Sinnlichkeit und Grausamkeit historischer Erzählungen sind zuletzt immer weiter geglättet worden. Ist uns der einstige Held noch vertraut? Wie entfaltet sich gegenwärtig die Utopie von Märchen und Helden in einer Bild- und Schriftsprache, die sich innerhalb der neuen Medien stetig recycelt und doch neu erschafft? Im Resultat entstehen mutierende Erzählketten zwischen Traum und Realität.


ohne Titel

Jan Hanitsch, „ohne Titel“, 2022, Öl und Silikon auf Leinwand, 150 x 200 cm, Foto: Künstler

Jan Hanitsch greift in seinen Bildern Sehgewohnheiten auf und verhandelt sowohl künstliche als auch menschliche Aspekte. Die Farbe fungiert als Membran zwischen Natur und Digitalität und erforscht die Erfahrung eines fleischgewordenen Displays. Die Unumkehrbarkeit des Nicht-Digitalen zusammen mit der persönlichen Spur sind ein semiotischer Verweis auf ihren Schöpfer und ermöglichen es dem Werk, seine eigene Körperlichkeit zu offenbaren. Es ist der Versuch, den Affekt, gewissermaßen den Moment der eigenen Überraschung einzufangen – das Update des eigenen Selbst.


wie es sich anfühlt

Zeljko Vidovic, „wie es sich anfühlt“, 2022, HD-Video, 16 Minuten, Foto: Künstler

Ausgangspunkt der filmischen Arbeiten von Željko Vidović sind zumeist handgefertigte Zeichnungen und Objekte, aus denen er mithilfe des Scannens und digitaler Bearbeitung Animationen erschafft, die oftmals ebenso realistisch wie surreal anmuten. Er thematisiert zumeist Assoziationen an menschliche Körper, Organe und zwischenmenschlichen Kontakt. Kommunikation und Interaktion werden in Vidovic ́s animierten Videoarbeiten immer wieder unterschiedlich interpretiert und auch humorvoll abstrahiert. Hierbei sind Zeitlichkeit und Rhythmik besondere Gestaltungselemente, die Assoziationen an organische Strukturen verstärken. (Textauszüge von Julia Thiemann)


ohne Titel

Jennifer Wagner, „ohne Titel“, 2021, Acryl, Ölpastell, Folie, 250 x 350 cm, Foto: Künstlerin

Die Arbeiten von Jennifer Wagner umfassen unter anderem die Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Computerstörung und der Landschaft. Die Digitale Landschaft wird zerrupft und brachial auseinandergelegt, sie wird aufgegriffen und Film- und Sequenzhaft in Bezug gesetzt. Malerei, Monotypien und malen mit Materialität wie Folie oder filigranem Reispapier wechseln sich ab. Es wird bemalt, bedruckt und bedruckt und wieder bemalt. Das bemalte Bild wird liegen gelassen, aufgehoben und wieder in die Ecke geworfen. Auf der Leinwand klebt das Papier mal pampig mal fein, kaputt und zerrissen als auch durchscheinend und transparent. Die Materialität, Teilstücke, Fragmente und Bildelemente, erinnert an Landschaften die wir schon lange kennen.


A Sleeping Giant

Ning Yang, „A Sleeping Giant“, 2022, Öl auf Leinwand, 130 x 90 cm, Foto: Künstlerin

Die Thematiken der Arbeit von Ning Yang drehen sich weithin um das „Spektakel“. Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit ist die Malerei. Metallisch glänzende Oberflächen, lange dünne Linien und unregelmäßige Punkte sind häufig Elemente in ihrem Werk. Der Glanz, der sich in den metallischen Farben widerspiegelt, ist auffallend und trügerisch. Indem sie die reale Welt in eine flache Sprache abstrahiert, verwendet sie das Reale um die Welt des Unwirklichen / Digitalen aufzubauen. Eine Erforschung des Realen und der Illusion in der digitalen Welt.


 

In der Ausstellung Touching Heroes, die im Kunstverein Neukölln gezeigt wird, erforschen die Künstler*innen Jan Hanitsch, Željko Vidović, Jennifer Wagner und Ning Yang die digitalen und abstrakten Zusammenhänge von Landschaften, in denen sich die Welt von Helden, Träumen und Märchen manifestiert. Rituale und Ordnungen die wir übertreten, inszenieren sich in einer artifiziellen Realität.

 


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